Wir freuen uns, diese Woche die Australierin Yummii Ngyuen im Gespräch zu haben. Yummii ist Mama von zwei Jungs, Coach und Begründerin von The Motherhood Mindset, ein von ihr entwickeltes Programm, das Mamas bei der Transformation des Mama-Werdens unterstützt.
(Übersetzung aus dem Englischen, übersetzt von Catharina)
CLAUDIA: Es freut mich so sehr, dass ich dich heute in unserem Podcast begrüßen darf. Witzigerweise hab ich immer irgendwie gedacht, dass ich gern mit dir ein Interview machen würde und nun ist es soweit. Mein Traum ist also wahr geworden, was mich mega glücklich
macht. Also nochmals: Hallo Yummi!
YUMMII: Hallo meine Schöne. Ich freue mich sehr und bin so dankbar und fühle mich
geehrt, heute dieses Gespräch mit dir führen zu können. Ich liebe einfach was
ihr beide da geschaffen gehabt, denn die Essenz beim Mamasein ist es ja, die
Reise zurück zu unseren Herzen anzugehen.
C: Absolut. Danke dir Yummii! Ich würde dich erstmal bitten, dich
selbst einmal ein bisschen vorzustellen und dann steigen wir tiefer
ins Thema ein.
Y: Klar, gern. Mein Name ist Yummii Ngyuen. Ich bin Coach und die Begründerin
von The Motherhood Mindset. Das ist ein Programm speziell für Frauen, die zum
erstem Mal Mamas sind, um mit ihnen einen ermächtigen Blickwinkel auf das
Mama-Dasein zu erschaffen. Darin gehen wir weg von der Idee der Selbstaufgabe
und dem Überleben, hin zu einem Mamasein, das sich aus der Quelle der
Liebe schöpft und in dem wir uns von der Liebe leiten lassen. Ich mache
außerdem den Podcast “What would love do?” (Was würde die Liebe tun?)
und bin dann noch Mama von zwei außergewöhnlichen Jungen – Avery, der 4
Jahre als ist, und Brooklyn, der 4 Monate alt ist. Ich bin verheiratet mit meinem
wundervollen Mann, John Ngyuen. Wie du weißt, wenn man Ehefrau und
Mutter ist, wird einem ständig ein Spiegel vorgehalten. Das Geschenk
dabei ist, dass man seine Kraft aus Liebe schöpft und nicht aus der Angst
heraus. Man muss sich immer wieder daran erinnern, wenn wir aus
Liebe Dinge tun, sind wir am kreativsten, werden am meisten inspiriert und
leben die beste Version unseres Selbst und zeigen dieses auch der Welt.
C: Woooow! Ich könnte dir stundenlang zuhören. Das ist echt der Wahnsinn.
Ich bin ganz neugierig: wann hast du denn angefangen, deinem
Herzen zu folgen oder Liebe zu wählen?
Y: Ich denke, ich war so 28/29 und befand mich gerade in einer Trennung. Ich
war verheiratet und das nicht mal 1,5 Jahre. Da hatte ich einen besonderen Moment. Ich dachte, ok Universum, ich hab’s kapiert. ich musste mich
also selbst zuerst lieben bevor ich Liebe empfangen konnte. Bis dato war ich sehr
analytisch. Ich war ein Transformations-Coach, ich war ein High-Performance-
Coach. Ich hab alles gemacht von dem ich dachte, dass man es machen
müsste: an die Uni gehen, heiraten, einen Job bekommen – und das und der Erfolg sollte
mich dann glücklich machen. Und da war ich dann mit einem Mal
und hatte alles auf dem Papier erreicht und meine Ehe funktionierte
trotzdem nicht. Wir waren einfach zwei komplett verschiedene Menschen.
Ich erinnere mich daran, als wir uns trennten, hab ich einfach mal zurück
geschaut, und zwar auf alle meine Beziehungen. Ich habe festgestellt, dass
ich immer wieder in dieselben Strukturen verfallen bin. Ich war diejenige, die
bei allen meinen vorherigen Beziehungen gleich war. Mir ging dann auf: in
dieser Welt gibt es nichts Göttlicheres, nichts Schöneres als einen anderen
Menschen lieben zu dürfen und dass diese Person deine Liebe auch annimmt.
Dieses Annehmen des Anderen bedeutet aber auch, dass du weißt was es
heißt, dich selbst zu lieben, damit die Liebe, die du gibst, keine Belastung wird.
Die Liebe darf nicht aus Angst oder Pflicht und Schuldigkeit heraus geboren
sein. Man muss also erst sich selbst lieben, seinem Herzen vertrauen, und aus
Liebe - anstelle von Angst - handeln und dann nimmt alles seinen Lauf. Ich
erinnere mich daran wie ich das alles mal niedergeschrieben habe und sowas
wie eine Eingebung vom Universum hatte. Von da an …. Und ich bin jetzt 39,
also 10 Jahr später… lebe ich aus der Liebe heraus und übe das jeden Tag
auf’s Neue.
C: Wow! Das ist fantastisch. Wenn wir von Liebe sprechen, und davon, auf sein
Herz , seine Intuition zu hören… was hast du denn an dieser Reise am meisten
geliebt?
Y: Weißt du, ich denke, es geht am Ende darum, sich in uns selbst und unser
Leben zu verlieben. Man wacht hoffnungsvoll auf, ohne eine gewisse Leere.
Aber natürlich geht das nicht ohne gewisse Herausforderungen. Ich denke da
an meine Anfangsphase: ich hatte angefangen zu meditieren und fing immer
wieder ohne Vorwarnung an zu weinen. In der ersten Woche meiner
Meditationen habe ich eigentlich nur geweint. Davor hatte ich nie geweint
und konnte mir das gar nicht erklären. Ich war doch immer so stark gewesen
– oder zumindest dachte ich das. Allerdings wurde mir dann klar, dass es
keine Stärke war, seine Emotionen zu verstecken. Ich hatte sie einfach nur
immer unterdrückt. Da saß ich nun also und heulte eine Woche lang wie ein
Schlosshund und fühlte, wie Energie ins Fließen kam. Alles, was vorher
blockiert war. Was ich also am meisten geliebt habe und weiterhin liebe an
dieser Reise, ist, dass man selbst an der Schöpfung seines Lebens teilnimmt –
zusammen mit dem Universum. Denn wenn wir aus Liebe heraus handeln,
sind wir inspiriert. Inspiration schafft Kreativität. Wenn man also aus Liebe
handeln, kreiert man das Leben. Das ist natürlich nicht so einfach wie es
klingt. Aber an den Tagen, an denen es am schwersten ist, bittet dein Herz
dich einfach nur, dich noch mehr durch diese Herausforderungen zu lieben,
dich zu lieben auch wenn du wütend auf dich bist, oder dich verurteilst. Als
Preis warten wundervolle Beziehungen auf dich, du erschaffst einfach ein
wunderschönes Leben für dich selbst.
C: Wundervoll – das ist einfach wunderschön. Wenn du zurück schaust auf die 10
Jahre und auf den Anfang deiner Reise… du hast deine Reise also bereits
angefangen noch bevor du deine zwei Jungs hattest. Wie war dann also die
Transformation als Mama für dich?
Y: Ach, das war einfach radikal. Also, von ungefähr 29 bis ich Avery bekam –
da war ich 35 – habe ich mich sehr mit persönlicher Weiterentwicklung
beschäftigt. Wenn man das tut, guckt man sich auch seine negative
Glaubenssätze an und die lassen sich letztendlich alle auf ein paar wenige
reduzieren, zum Beispiel “ich bin nicht gut genug”. Ich hätte nie
gedacht, dass ich jemals in der Lage sein werde, dies negativen Glaubenssätze komplett loszuwerden. Ich dachte, ich müsste einfach mit denen leben und mit ihnen umgehen
lernen. Aber als dann Avery kam, gab es so einen göttlichen Moment… er war
3 Wochen alt… und bis dato war ich eine Geschäftsfrau, bin immer um 5 Uhr
aufgestanden, habe meditiert, mein Journal geschrieben, Yoga gemacht, und
dann gearbeitet bis ca. 19 Uhr abends, und zwar an 7 Tagen in der Woche.
Und ich habe das geliebt! Aber… ich hab irgendwie immer irgendwas
außerhalb von mir gesucht, um mich besser zu fühlen. Ich habe also Erfolg
gesucht, wollte Dinge schaffen, aber die waren genug. Ich wollte immer
mehr, immer mehr. Mein Selbstwertgefühl basierte auf etwas außerhalb von
mir. Als ich dann aber Mama wurde... ich erinnere mich daran, dass ich in der
Küche stand und - wie gesagt Avery war 3 Wochen alt – und mich so
dermaßen erfolgreich fühlte, denn an dem Morgen hatte ich mich duschen
können, mir etwas zum Frühstück gemacht und tatsächlich auch noch die
Betten. Es hat mich dermaßen Demut gelehrt, dass Frühstück allein ein
Erfolgserlebnis für mich war. Was so hervorstechend in dem Momentn war,
dass ich wusste wie es ist, sich ganz zu fühlen. Also wenn du nichts mehr
im Außen brauchst. Das was herausstach war sozusagen das Bewusstsein,
dass wenn ich ganz sein kann und aus der Ganzheit heraus leben kann, dann
werde ich auf der höchsten Ebene von Mamasein sein und einen Ort für mein
Kind erschaffen, wo mein Kind immer genug ist. Mein Kind wird sich niemals
beweisen oder validieren müssen für mich und um meine Liebe kämpfen
müssen. Es wird einfach nur geliebt. Diese Erkenntnis war so befreiend. Und
ja… so hat Mamasein mich verändert. Die Geschichten von “ich bin nicht gut
genug” und “ich bin nichts wert” sind buchstäblich verschwunden, denn sie
wurden viel zu gefährlich, um sie am Leben zu erhalten.
C: Absolut. Ja, das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich meine, ich
habe deinen Motherhood Mindset Kurs belegt - und an alle Mamas da
draußen, ich kann ihn nur empfehlen. Ich habe ihn letztes Jahr gemacht und
fand den einfach toll. Denn als du Mama wurdest, hattest du deine Höhen und
Tiefen, so ist der Kurs entstanden, oder?
Y: Ja, das war echt eine interessante Sache. Bevor ich Mama wurde, war ich
Transformations-Coach und habe mich sehr für die menschliche Psyche
interessiert. Und dann mit einmal war die allergrößte Herausforderung im
Mamasein für mich die Beziehung zu meinem Ehemann. Und wir waren
wirklich ein eingeschworenes Team bevor wir Eltern wurden, haben eine
Vision für jeden von uns kreiert vor der Geburt. Wir wussten, dass wir noch
ein bisschen mentales Gepäck loswerden mussten von dem was wir als
Kinder erfahren hatten – und natürlich wissen wir, dass unsere Eltern das
Beste gegeben haben mit dem was sie hatten. Aber was mir nicht klar war,
dass John und ich eine Vision erschaffen mussten, die wir beide teilten.
Ich hab dann versucht, zu recherchieren, Bücher zum Thema zu lesen und
Freunde befragt, was sie gemacht haben. Sie meinten allerdings: also wenn
man Eltern wird, ist die Beziehung keine Priorität mehr. Ich dachte mir aber,
ich heirate doch niemanden, den ich liebe und gründe eine Familie, damit dann
unsere Ehe zerbricht…
C: Ja absolut nicht….
Y: Ich hab’s immer gesehen als: wenn man ein Kind bekommt, ist man im
Epizenter dessen, was man geben kann, und man kann nicht aus einer leeren
Quelle Wasser schöpfen. Man muss überfließen mit Liebe. Das kann man
nur wenn man sich zuerst um sich selbst kümmert, dann sollte die Beziehung
funktionieren, denn wenn man keine starke Partnerschaft hat, fühlt man sich
wirklich allein. Nach 2 Jahren hatten John und ich uns dann wirklich
zusammengerauft und das gemeistert und dann habe ich The Motherhood
Mindset entwickelt. Ich war überzeugt, dass wenn ich das durchmache,
machen es andere Mütter, bzw. andere Paare, auch.
C: Ja, ganz genau. Ich denke, das passiert jedem, der in einer Partnerschaft ist
und wo dann ein Baby dazu kommt. Da gibt es immer Herausforderungen.
Deshalb ist das ja so eine tolle Idee. Ich habe den Kurs geliebt und mir hat er
wirklich geholfen, einige meiner Ängste loszuwerden. Und ich hatte vorher ja
auch einen Coaching-Kurs belegt und dachte, ich wüsste schon einiges. Aber
da gibt es immer noch Neues, was man auf dem Weg lernen kann. Als Mutter
ist jeder Tag anders herausfordernd und das ist einfach eine krasse Reise.
Was würdest du den Mamas empfehlen oder welche Tipps würdest du ihnen
denn geben? Es ist nämlich manchmal gar nicht so einfach. Wir sind alle
doch sehr verstandesorientiert. Aber wie kann man sich den besser mit
seinem Herzen verbinden?
Y: Ja, das ist auch eine Art Beziehung, ne? Man muss als erstes verstehen, dass
man in einer Beziehung mit sich selbst ist. Man sollte sich mal die Frage
stellen: bin ich meine eigene beste Freundin? Wie behandle ich mich denn
selbst, also meinen Verstand, Körper und Geist? Hege und pflege ich mich
oder erschöpfe ich mich selbst? Man muss mit kleinen Schritten beginnen,
Eines der Dinge, die ich meine Klienten frage ist: von 1 bis 10… wo liegt deine
Selbstliebe? Wenn die dann bspw. bei einer 3 liegt, wollen wir die erstmal auf
eine 4 bringen. Wir können ja nicht gleich von 3 auf 10 kommen – damit
würde man sich ja selbst von vornherein einen Misserfolg kreieren, sich unter
Druck setzen. Man muss sich erstmal angucken, auf welchem Level der
Verstand ist, wie viel Energie habe ich in meinem Körper, wie lebendig fühlt
sich mein Geist an. Wenn man anfängt, sich selbst zu verstehen, die
Verbindung zwischen Verstand, Körper und Geist, kann man beginnen,
diesen Ebenen Aufmerksamkeit und Pflege schenken. Man könnte
sagen, wir alle sind Pflanzen und jede Pflanze braucht eine bestimmte Erde,
Lichtverhältnisse, Menge an Wasser und das ist sehr individuell. Das weiß
jeder nur für sich, was er/sie braucht, um zu leuchten. Den Mut zu haben,
sich selbst nähren zu wollen, ist so so wichtig. Je mehr wir uns selbst nähren,
umso mehr werden wir von Liebe geleitet, desto mehr stimmen wir
uns auf unser Herz ein und vertrauen darauf, dass es uns sagt, was unser Weg ist, um ein erfülltes Leben zu leben…
C: Das erinnert mich ans Thema Selbstfürsorge. Was sagt du denn dazu?
Y: Für mich ist das nicht verhandelbar… und ich würde Mamas und ihren
Partnern sehr ans Herz legen, sich gegenseitig dazu zu ermuntern, sich auch
mal um sich selbst zu kümmern und der größte Unterstützer dafür zu
sein, dass sich der Partner Zeit für sich nimmt. Wenn man zum ersten Mal
Mama wird und man ein Neugeborenes hat, kann es sein, dass Zeit für sich
nehmen heißt, morgens duschen zu können, vielleicht noch zu meditieren
wenn einem das gefällt. Es kann aber auch einfach ein Spaziergang in der
Natur sein. Je sicherer man dann im Umgang mit seiner eigenen Zeit wird,
kann man das beliebig erweitern mit dem, was auch immer dir dann Energie gibt.
Ich weiß dass es da draußen viele Ratschläge gibt, wie man etwas für sich
tut… ein Bad nehmen, sich die Nägel machen lassen, etc. Aber das ist alles
was im Außen passiert. Denn auch wenn man seine Nägel machen lässt… in
dem Moment wo man nach Hause kommt und das Baby weint, reagiert man,
wenn man sich nicht auch selbst genährt hat. Also tut man besser etwas für
sich. Lernen seine Emotionen zu achten und diese zu bewältigen. Diese Routine entwickelt sich in dem Maße wie man sich als Mama entwickelt.
Ich selbst zum Beispiel habe einen 4-Jährigen und ein 4-Monate altes Baby. Ich gehe wieder
zurück zum Anfang. Ich meditiere gerade eigentlich nur. Für mich ist das nicht
verhandelbar. Ich setze außerdem Grenzen, sage nicht zu allem ja und schon
gar nicht sage ich überall zu. Ich sage außerdem nein zu Menschen, die mir
keine Energie geben. Ich bitte außerdem um Hilfe, was für mich etwas mit
Selbstfürsorge zu tun hat. Ich bitte meinen Mann oft um Unterstützung, denn ich bin
weder eine Super-Mom noch eine Heldin. Ich will auch, dass es mir gut geht.
Da ich stille und wir momentan zwei haben, frage ich morgens um 5, 6 Uhr
einfach um Hilfe, wenn ich dann noch mal ins Bett gehe - und zwar ohne mich
dabei schlecht zu fühlen. Mein Mann schafft das. Und das ist für mich gegenseitige Unterstützung. Die Zeit, die du dir für dich nimmst, verändert sich mit der Zeit. Mir ging es dabei immer darum, Körper, Geist und Verstand miteinander in Harmonie zu bringen.
C: Das ist einfach brilliant. So schön. Und so wichtig. Ich mach das auch. Ich
versuche die Zeit zu finden, um das zu tun was für meine Seele , Verstand
und Körper dann gerade das Wichtigste ist. Ganz oft, wenn ich mit anderen
Mamas spreche, heißt es: ja, aber ich habe doch gar keine Zeit dafür. Was
rätst du denn denjenigen in dem Moment?
Y: Tja also…wenn man jetzt keine Zeit dafür hat, was passiert den dann erst in 10, 15
Jahren? Wenn du dich in dieser Opferrolle befindest, ist das auch eine
schwere Last für dein Kind. Im Opfermodus gehst du durch den Tag.
Das ist wie ein kleiner Sandkorn. Erst ist der ziemlich leicht, du bemerkst ihn kaum.
Aber dann hast du 10 solcher Momente an einem Tag. Dann multipliziert sich das
mal mit zwei Tagen, einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Diese ganzen
Sandkörner werden ziemlich schwer. Das ist das Gewicht, was du auf auf dich
und dein Kind legst, auf eure Beziehung. Wenn du also keine Priorität darauf
legst, etwas für dich zu tun weil du denkst, dass du keine Zeit hast und dich
sozusagen nicht zur Priorität machst, hat das Auswirkungen. Außerdem,
wenn du dir nicht erlaubst, dich zu entfalten, wird auch dein Kind es später
schwer haben, sich das zu erlauben. Oder es wird dabei Schuldgefühle haben.
Am Anfang wollen wir ja nur eine halbe Stunde am Tag, die du dir für dich
nehmen sollst. Die kann auch ganz einfach nur für eine Dusche oder eine
Tasse Tee genutzt werden. Wenn das gut klappt, kannst du dir ein bisschen mehr
Zeit dazu nehmen. Das ist fast wie ein Buch schreiben zu lernen. Du arbeitest
daran, erfolgreich zu sein. Denn wenn du einmal Mama bist, wird das ganze
Leben sich von Grund auf verändern. Wenn wir uns dagegen sträuben,
werden wir leiden. Wenn wir die Veränderung annehmen, können wir etwas
Magisches schaffen. Es ist jetzt Zeit, loszulegen. Und wenn du glaubst, du
hast keine Zeit, glaubst du im Grunde eigentlich nur, dass du es nicht wert
bist, dir die Zeit zu nehmen, das Recht hast dich zu entfalten. Dann glaubst du
wahrscheinlich irgendwo in dir drin, dass Elternsein auch leiden heißt.
C: Das ist so wahr. Ich denke auch, dass es so immens wichtig ist, sich jeden
Tag die Zeit zu nehmen. Ich hatte damit am Anfang auch zu kämpfen, aber
ich habe erkannt, dass ich die Zeit für mich wirklich brauchte. Denn ich wollte
eine Mama sein, die ihr Leben liebt. Und das tue ich. Aber ich musste auch
viel Disziplin aufbringen, um mir diese Zeit für mich zu nehmen. Wenn ich das
nicht mache, geht mir die Energie irgendwann aus. Und das geht gar nicht. Als
Mama kann ich jedem nur empfehlen, sich die Zeit zu nehmen, denn das zahlt
sich am Ende aus.
Oh mein Gott, ich sehe, wir sind fast am Ende unserer Zeit angekommen. Wir
haben über so viele verschiedene Sachen gesprochen; über deine
Herzensreise, sich als Mama Zeit für sich zu nehmen. Es ist so wertvoll
für alle Mamas zu hören, wie man es machen könnte oder was man
implementieren kann – wenn auch nur mit kleinen Schritten. Man muss
nämlich gar nicht von jetzt auf gleich alles ändern, aber es ist wichtig, das in
kleinen Schritten zu tun.
Y: Danke, Claudi. Ich fühle mich so geehrt, dieses Gespräch mit dir geführt zu haben.
Zu dem Podcast mit Yummii Ngyuen geht es hier
Comentarios